Ein seltsamer Besuch
In dem kleinen Dorf Käsehausen, wo alles nach Käse roch und die Mäuse unter sich waren, lebten zwei neugierige Mäusegeschwister namens Max und Mimi. Eines Abends, als der Mond hoch am Himmel stand und die Sterne funkelten, hörten sie ein seltsames Geräusch außerhalb ihres Mäuselochs. „Tick, tack, tick, tack“, machte es, als ob eine Uhr im Dunkeln versteckt wäre.
Max, mutig und voller Tatendrang, zupfte an Mimis Ärmel. „Komm, lass uns nachsehen!“, flüsterte er. Mimi, die vorsichtigere der beiden, zögerte. „Aber es ist schon Schlafenszeit“, murmelte sie. Doch die Neugier siegte, und zusammen schlichen sie hinaus in die kühle Nacht.
Zu ihrer Überraschung fanden sie eine kleine, sprechende Uhr, die auf zwei Beinen stand. „Guten Abend, liebe Mäuse“, grüßte die Uhr höflich. „Ich bin Ticktock, die wandernde Uhr, und ich habe eine Geschichte für euch, die euch sicher zum Träumen bringt.“
Die Geschichte von Ticktock
Ticktock begann zu erzählen. Es war die Geschichte von einer magischen Insel, wo die Zeit stillstand und die Tiere sprechen konnten. Auf dieser Insel lebte ein schlauer Fuchs, der den Tieren Rätsel stellte, die sie lösen mussten, um ihre Träume zu finden.
Max und Mimi lauschten gebannt. Ihre kleinen Augen glänzten im Mondlicht, während sie sich vorstellten, wie sie auf der magischen Insel herumtollen und mit dem Fuchs Rätsel lösen würden. „Und jeder, der ein Rätsel löst, bekommt einen Traum geschenkt“, beendete Ticktock die Geschichte mit einem geheimnisvollen Lächeln.
„Das wäre wunderbar“, seufzte Mimi. „Ich würde gerne einen Traum haben, in dem ich fliegen kann!“ Max nickte zustimmend. „Und ich hätte gerne einen Traum, in dem ich der schnellste Läufer im ganzen Mäusereich bin!“
Die Macht der Träume
Ticktock nickte weise. „Träume sind mächtig“, sagte sie. „Sie können euch an Orte bringen, die ihr euch niemals vorgestellt hättet. Aber denkt daran, der schönste Traum ist der, den ihr lebt, wenn ihr wach seid.“
Die Mäuse schauten sich an und lächelten. Sie wussten, dass sie schon in einem wunderbaren Traum lebten, voller Abenteuer und Liebe. „Danke, Ticktock, für deine Geschichte“, sagten sie.
Und als sie zurück in ihr warmes Bett krochen, waren ihre Herzen voller Freude und ihre Köpfe voller träumerischer Abenteuer. In dieser Nacht träumten Max und Mimi von magischen Inseln, fliegenden Ausflügen und schnellen Läufen, und alles war genau so, wie es sein sollte: wunderbar.
Auf in den Morgen
Als der nächste Morgen anbrach und die Sonne durch das kleine Mäuseloch schien, waren Max und Mimi glücklich und ausgeruht. Sie hatten die schönsten Träume gehabt und waren bereit für einen neuen Tag voller Abenteuer und Freude.
Ticktock war verschwunden, aber ihre Worte und ihre Geschichte blieben im Kopf der beiden Mäuse. Jede Nacht, bevor sie einschliefen, dachten sie an die magische Insel und wussten, dass ihre Träume sie überallhin führen könnten.
Und so lebten Max und Mimi weiter in ihrem kleinen Dorf in Käsehausen, träumten jeden Tag und jede Nacht und wussten, dass die wunderbarsten Abenteuer in ihren Träumen auf sie warteten.
